Verfluchtes 2020!?

Das neue Jahr hat gerade begonnen. Es war kurz vorher eine besinnliche Zeit angesagt, und wir wünschten einander von Herzen, dass wir eine schöne und festliche Zeit mit unseren Familien und engsten Freunden verbringen und guten Mutes auf das kommende Jahr schauen.

Die Besinnung möchte ich dies ernst nehmen und mich besinnen mit nachdenklichen Tönen: Sehr viele Menschen wollen das Jahr 2020 vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen mit der Corona-Pandemie ganz schnell abhaken. Viele Menschen wollen dasselbe aus einem anderen Grund, weil wir in Sachen Klimaschutz und Nachhaltiger Entwicklung in diesem Jahr auch nicht bedeutend weiter gekommen sind. Das Paris-Abkommen feierte quasi seinen fünften Geburtstag – wobei es hier außer der späten Geburt dieses Abkommens derzeit nicht zu feiern gibt.

Das Jahr 2020 wird daher nicht besonders glorreiches Jahr in den Geschichtsbüchern auftauchen. Dabei trägt „das Jahr 2020“ keine Schuld. Systemiker*innen sind ja häufig aufmerksam mit etikettierender Sprache: „2020“ ist nur ein Symbol für einen weiteren Zeitabschnitt, den wir als Gesellschaft haben verstreichen lassen, ohne an den entscheidenden Stellen den Weg zu einer guten und lebenswerten Zukunft zu planen.

Die Corona-Pandemie ist „lediglich“ eine zugegeben ebenfalls dringende Herausforderung, die den gesamten Globus betrifft und globale Aktionen fordert. Und ich finde, wir müssen uns den Zusammenhang klarmachen: Solange wir so leben und wirtschaften wie bisher, sind solche Pandemie Auswirkungen dieser Lebensweise und werden uns erneut fordern, wenn wir hier nicht um-denken und um-handeln.

Jedem Anfang wohnt bekanntlich ein Zauber inne, und der kann die Fantasie für lebbare Utopien beflügeln. Wie wäre es, die stille Zeit des Jahresbeginns dafür zu nutzen, sich auszumalen, wie gut leben werden! Wie gut wird es uns gehen, wenn wir mit sechs Stunden Arbeiten und Tag auskommen! Wie entspannt werden wir leben, wenn uns nicht mehr Konsum aus Gründen des Wachstums für irgendwelche Konten angedreht wird, sondern das Handy von 14 Jahren immer noch so gut fusioniert, sogar genau dafür gebaut wird! Wie gesund werden wir sein, wenn wir die Umweltgifte abgeschafft haben, an denen heute schon jährlich weit mehr sterben, als Corona das schafft! Wie großzügig werden wir sein, wenn wir aufhören, durch unser Verhalten Flüchtlingsströme zu provozieren, die alle bisherigen Völkerwanderungen in den Schatten stellen werden!

Damit wir das überhaupt noch schaffen können, ist dringend geboten, sich jetzt für eine solche Zukunft zu engagieren. Wer jetzt nicht handelt, sondern auf andere wartet, wird in überraschend wenigen Jahren merken, dass das keine Option war. dann gibt es aber keine Option mehr. Vielleicht werden Schuldzuweisungen und international sogar Kriege folgen, aber das hilft da nicht weiter…

Ganz praktisch und konkret: Suche Gleichgesinnte und vernetze dich. Gelegenheiten dazu gibt es viele: BUND, Fridays for Future, Systemics for Future, Plant für the Planet, Greenpeace, passende politische Parteien… Vernetze dich noch mehr und handle! Und bitte bitte beschäftige dich nicht mit denen, die glauben machen wollen, es sei noch irgendetwas „vor zwölf“. Das ist Zeitverschwendung, lenke deine Energie auf ein wirksames Feld!

Sorry, das musste mal raus.