Lernprozesse durch Interventionen kompetenzorientiert aktivieren
Seminar am 5. – 7. Oktober 2020
in der Akademie der Kulturellen Bildung in Remscheid
Kursleitung: Dr. Thomas Reyer
offen für Lehrende aller Fächer und Bildungskontexte
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Lehren und Unterrichten ist mehr als die Vermittlung von Wissen: Es geht vielmehr um die Gestaltung eines Settings, das Lerner*innen zur gezielten Entwicklung von Kompetenzen anregt. Systemische Didaktik stellt den Lernprozess und seine Erfordernisse in den Vordergrund und setzt daher in besonderem Maße eine kompetenzorientierte Lehre um.
Dieser Didaktikkurs führt in die Grundzüge einer systemischen Didaktik ein, insbesondere in das Konzept der Intervention anstelle von Instruktion. Ausgehend von den angestrebten Kompetenzen wird eine systemischen Lehreinheit geplant und in Lehrstrategie methodischen Interventionen gestaltet. Die Haltung der Lehrenden wird als wirksame Facette thematisiert und reflektiert.
Viele Lehrende orientieren sich vor allem an den zu vermittelnden Inhalten – und übersehen die Möglichkeiten und Erfordernisse, die sich aus der Lerner-Perspektive ergeben. Prominent ist diesbezüglich die konstruktivistische Lerntheorie, die besagt, dass alle Lernerfahrungen ganz subjektiv aus Verarbeitung von individueller Erfahrungen folgen.
Eine direkte Instruktion wie in einem „Nürnberger Trichter“ ist für komplexe Inhalten nicht möglich – und wird dennoch häufig versucht. Eine starke Fokussierung auf die Fachinhalte fördert allenfalls lediglich die Kompetenz, Fakten zu reproduzieren, und fördert zu wenig die Entwicklung von Kompetenz als Fähigkeit, eigenständig komplexe Lösungen oder Handlungen zu entwickeln.
In Bezug auf Lernen und Entwicklung setzt die systemische Theorie beim Konstruktivismus an: In systemischer Beratung und Therapie wird Veränderung durch Impulse in Form von systemischen Interventionen angeregt. Dieses Konzept lässt sich auch auf Lehr-Lern-Situationen übertragen.